Freier Bericht der UWV-Internetredaktion


InsGESAMT


Nun also die Gesamtschule.

Und das, obwohl die Sekundarschule noch keine zwei Jahre besteht. Wissen die nicht, was sie wollen? Wie kann man denn so schnell seine Meinung ändern? Dafür gibt es gute Gründe.

Vor zwei Jahren sollte das bestehende, dreigliedrige Schulsystem in Mechernich aufgelöst werden. Wir erinnern uns – sinkende Schülerzahlen an der Hauptschule und das von Eltern geforderte längere gemeinsame Lernen. Gleichzeitig funktionierte die bestehende Realschule sehr gut und möglichst viel von ihr sollte – wenn schon  die Schullandschaft geändert wurde – im neuen System erhalten bleiben. Dazu passte nur die kooperative Variante der Sekundarschule, die ein Erweiterungsniveau und ein Grundniveau als getrennte Systeme unter einem Dach ermöglicht hätte.
Das aber bedeutet, dass die gerade erst entstandenen Klassen erneut getrennt und die Schüler ab Klasse 7 nach Leistung eingestuft werden; etwas, das den Eltern nicht behagt. Zwei Jahre bemüht man sich um Klassengemeinschaft und Zusammenhalt und dann doch wieder die Einteilung nach Leistung ohne Möglichkeit zwischen den beiden Ebenen zu wechseln?

Das erklärt, warum der Schulträger jetzt gehandelt hat: um die Trennung und Aufspaltung nach den ersten beiden Schuljahren und eine Zwei-Klassen-Gesellschaft innerhalb einer Schule zu vermeiden. Eine Abkehr vom Leistungsprinzip also? Gemeinsames Lernen als Credo, das über aller Leistungsorientierung steht? Auf den ersten Blick ja; auf den zweiten nein: Innerhalb der Lerngruppen soll so differenziert gearbeitet werden, dass Stärken und Schwächen eines jeden einzelnen beachtet und zum Maßstab gemacht werden. Differenzierte Kurse in einzelnen Fächern arbeiten auf Erweiterungs- und Grundniveau und lassen einen Wechsel zu; je nach Entwicklung und Arbeitshaltung des Schülers.
Individuell und nicht starr; flexibel statt statisch.

Wie erfolgreich das geänderte System arbeiten kann? Das wird sich zeigen:  In 4 Jahren erwerben die ersten Schüler ihre mittleren Abschlüsse und in 7 Jahren ihre allgemeine Hochschulreife.
Wir sind gespannt.